Deine Nachbarinnen und Nachbarn müssen ja nicht gleich deine besten Freunde werden. Wenn sie es doch tun, ist aber auch nix verloren Jedenfalls ist es sehr nett, neue Menschen kennenzulernen.
Oft kommt man über die Nachbarschaft mit Leuten in Kontakt, die man sonst nie kennenlernen würde. Weil es eben nicht nur über die Interessen geht. Und schon tut sich eine ganz neue Welt auf. Und wenn man an dem Haus vorbei geht, denkt man an den Menschen und das, was man gemeinsam erlebt hat, die Worte, die man gewechselt hat. Oder auch nur, dass man von da eine Leiter geborgt bekommen hat. Feine Sache, oder?
- Sei präsent.
Zeig was von dir. Ein Profilbild oder das kann auch nur der Vorname sein und ein paar Interessen. Damit die da draußen eine Vorstellung davon bekommen, mit wem sie es zu tun haben. Dadurch kann etwas entstehen.
- Reagiere auf eine Nachricht deiner Nachbarn.
Schau mal, was in deiner Nachbarschaft angeboten wird. Vielleicht spricht dich ein Beitrag deiner Nachbarinnen und Nachbarn an. Dann kannst du eine Antwort schreiben – oder eine private Nachricht, wenn du nicht möchtest, dass die anderen Nachbarinnen und Nachbarn mitlesen.
- Trau dich & poste etwas.
„Hi, ich bin neu im Viertel, kenn noch nicht viele Leute hier. Hat mal wer Lust, am Abend was trinken zu gehen?” So einfach kann das aussehen.
Überleg dir einfach, was du möchtest. Da gibt es dieses Theaterstück, in das du gern mit Begleitung gehen möchtest. Oder da ist ein Flohmarkt und du fändest es nett, mit wem gemeinsam drüber zu schlendern. Gemeinsam durch den Park spazieren und plaudern. Wirf einfach eine Idee in den Raum und schau, was daraus wird
Du könntest auch fragen, ob jemand dazu Lust hat:
- Koch & iss gemeinsam mit anderen.
Du kommst aus einer Großfamilie und möchtest mal wieder mit vielen Leuten am Tisch sitzen. Du möchtest gern mehrere Gänge kochen und gemeinsam geht das leichter. Du hast keine Lust, für dich alleine Lasagne zu machen und dann die ganze Woche davon zu essen. Warum auch immer, Essen ist etwas sehr Geselliges. Vielleicht kannst du deine Nachbarinnen und Nachbarn dazu begeistern, das gemeinsam zu tun. Vielleicht entsteht sogar ein abwechselndes Kochen. Heute koche ich, morgen mein Nachbar, übermorgen wieder ich, ... Und zu Essen gibt es damit jeden Tag. Mahlzeit!
Foto: Michael Chuop
- Führ den Hund eines Nachbarn aus.
Du bist ein großer Hundefreund, hast aber selbst keinen. Wenn du mit dem Hund eines Nachbarn Gassi gehst, wird er bestimmt dein Freund. Vielleicht auch der Nachbar. Und unterwegs kommst du auch noch mit anderen ins Gespräch.
- Schließ dich einer Gruppe an.
Besonders gut zum Leute kennenlernen eignen sich Gruppen, die sich zu Aktivitäten treffen. Wie Spieleabende oder gemeinsam kochen oder eine Laufrunde. Die Filterfunktion hilft dir, was ganz nach deinem Geschmack zu finden. Backgammon oder Mahjong spielen lernen, gemeinsam handarbeiten, philosophieren, eine Fremdsprache üben, gemeinsam ins Theater, Kino, die Oper gehen, ...
- Starte deine eigene Gruppe.
Wenn dein Hobby noch nicht dabei ist oder du eine gute Idee hast, gründe selber eine Gruppe. In Wien gibt es schon viele, in anderen Städten warten sicher viele noch auf neue Gruppen und freuen sich, wenn du eine gründest. (Natürlich kannst du jederzeit auch in Wien eine neue Gruppe gründen!)
Nachbarin Sabine erzählt, wie es ihr dabei ergangen ist: „Bei mir ist meine Spielegruppe sehr schnell sehr gut angekommen. Womit ich selber nicht gerechnet habe, denn ich habe es schon auf Facebook probiert, doch dort hat sich nie wirklich was getan. Auf FragNebenan hat sich das irrsinnig schnell verselbstständigt. Dadurch haben sich auch Bekanntschaften und sogar Freundschaften entwickelt. Das ist echt schön. Man trifft dabei unterschiedlichste Leute und wenn man sich sympathisch ist, ergibt sich, dass man sich eventuell noch einmal trifft oder was gemeinsam unternimmt oder sich gegenseitig aushilft, wenn man in der Nähe wohnt.”
- Schreib einem Nachbarn/einer Nachbarin eine private Nachricht.
Dir ist da wer aufgefallen, der oder die dich an einen guten Freund oder eine Freundin erinnert und dir sofort sympathisch ist. Oder der- oder diejenige hat etwas Interessantes geschrieben und du hast das Gefühl, ihr könntet euch gut verstehen. Schreib einfach ein paar nette Zeilen. Vielleicht gibt es einen Anknüpfungspunkt – zum Beispiel hat der- oder diejenige vielleicht neulich geschrieben, dass er oder sie gern gärtnert und gern Unterstützung dabei hätte.
- Nimm an einer Veranstaltung teil.
Schau mal, was los ist in deiner Nachbarschaft. Ausstellung, Brunch, Nachbarschaftstreffen, Wohnungsflohmarkt, Kegelabend, ... Im Prinzip sind das lauter nette Einladungen und du entscheidest, wo du hin möchtest!
- Lade selbst zu einer Veranstaltung ein.
Eine gute Idee für ein gemeinsames Essen ist ein Potluck (alle, die kommen, bringen eine Kleinigkeit mit)!
Du kannst natürlich auch erst mal in die Nachbarschaft posten, ob wer Lust auf eine nette gemeinsame Runde hat und dann entscheidet ihr gemeinsam (zur Terminfindung zum Beispiel auch über Doodle).
Viele freuen sich, wenn man etwas initiiert. So hat das Sabine erlebt: „Ich merke, dass sehr viele Leute froh über die Möglichkeit sind. Da wird gespielt, da wird gekegelt oder man trifft sich einfach im Lokal. Das ist wie ein Faden, den man in die Hand bekommt und dann kann man weiter anknüpfen. Man findet oft Gemeinsamkeiten oder gemeinsame Interessen, die man vorher nicht gewusst hat. Ich sehe oft Leute, die ganz in der Nähe von mir wohnen und gemeinsame Interessen haben. Und dann denk ich mir: Da kann man ja mal was gemeinsam unternehmen!”
Noch zwei extra Tipps
- Gib deinen Nachbarn Zeit.
Es dauert oft ein bisschen, bis Antworten eintrudeln und etwas zustande kommt.
- Wiederhole Treffen.
Nachbarin Sabine hat einen tollen Tipp aus ihrer eigenen Erfahrung: „Meine Erfahrung mit Gruppen oder Veranstaltungen ist, dass man sie regelmässig machen oder ankündigen sollte, damit sich das, ich sag einmal, automatisiert. Am Anfang funktioniert es noch nicht so gut. Aber wenn ich weiß, dass etwas regelmäßig stattfindet, dann hab ich das im Hinterkopf. Dann hab ich eher das Bedürfnis hinzugehen, als wenn das nur einmalig stattfindet – dann hab ich das halt versäumt und vergess es wieder. So eine Art Dauergeschichte funktioniert sehr gut.”
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